Ausstellungsreihe im Künstlerhaus
Steht man vor dem Eingang des Künstlerhauses im Soester Norden, kann man direkt in einen hellen, mit viel Glas verkleideten Raum blicken. Intern wird er liebevoll spöttisch der ‚Glaskasten‘ genannt.
Im ehemaligen Verwaltungsgebäude der Strabag aber war hier einst der Ort, an dem der Pförtner residierte. Noch lange erinnerten ein voluminöser Wandkasten und viele Meter Datenkabel an alte Telefontechnologie. Teppichboden und Lamellenvorhänge verrieten ehemaligen Komfort und gehobene Ausstattung.
Inzwischen hat sich sein Aussehen jedoch deutlich verändert, um die neue Aufgabe als Ausstellungsraum zu erfüllen. Alle notwendigen technischen und gestalterischen Maßnahmen wurden in engagierter Eigenleistung umgesetzt. Weiße Wände, heller Laminatboden, professionelle Galerieaufhängung und Beleuchtungssystem zeigen, dass der ‚Glaskasten‘ für zukünftige Ausstellungsprojekte gut gerüstet ist. Die Aufgabe der Pförtnerloge, eine Schaltzentrale zwischen innen und außen zu sein, wird hier auf künstlerischem Gebiet fortgesetzt. Ins Haus hinein erweitern sich die Ausstellungsmöglichkeiten ins Foyer und in dezentrale Flurbereiche mit entsprechenden Wandflächen. Die Fenster bieten die Möglichkeit einer Präsentation von Bildern und Texten nach außen, um zum Besuch zu animieren und einzuladen.
Die zukünftigen Ausstellungen enthalten einen inneren Leitfaden und werden konzeptionell aufbereitet. Unter dem Motto ‚Kunst im Dialog‘ soll in vielfältiger Weise Gespräch und Austausch mit Menschen, aber auch mit innerkünstlerischen Fragestellungen gesucht werden. „Wie kommt das Bild zu seinem Titel? Künstler-gem-einsamkeit! Das Pflanzenblatt als Abbild und freie Form!“ Diese Neuausrichtung und die zukünftige Öffnung für externes Publikum sind nur die ersten Schritte, nachdem das Künstlerhaus die Auflagen der Umwidmung erfüllt hat. Ausstellungen befreundeter Kunstschaffender sind in Planung, künstlerische Projekte mit Außenwirkung in Vorbereitung. Wie überall prägt auch hier bei allen Überlegungen Corona die Umsetzung. Da Besuche zur Zeit nicht möglich sind, werden die Ausstellungen bis auf weiteres in den sozialen Medien vorgestellt.
Mit Helga Dieckhoff-Gabriel und Jutta Buyken beginnt die Ausstellungsreihe. Die beiden nutzen seit Jahren ein gemeinsames Atelier, was nicht unbedingt selbstverständlich ist. Künstlerischer Austausch, konstruktive Kritik und freundschaftliche Aufmunterung werden von den Malerinnen verkörpert und gelebt. Der deutliche Altersunterschied ist dafür kein Hindernis. Man darf auf den „Dialog der Generationen“ gespannt sein. – Text von Elke Demter
Hier geht es zu der ersten Ausstellung